News und Berichte
Hallo liebe Zuschauer, Fans und Freunde des Griesheimer Handballs, WIR haben es geschafft, WIR sind in die höchste hessische Spielklasse, die Oberliga Hessen aufgestiegen!
Mit WIR sind nicht nur die Spieler, Trainer und Betreuer gemeint. Vielmehr auch ihr als Zuschauer, die die Mannschaft zu diesem Erfolg im Saisonfinale im Spitzenspiel in Gelnhausen mit eurem Enthusiasmus angefeuert habt.
Das war Wahnsinn pur, was in der Halle los war und was unsere mehr als zahlreiche mitgereiste Fangemeinschaft an Unterstützung gegeben hat.
Doch erstmal vorab ein kleiner Rückblick auf die komplette Runde:
In einem neuen Coronabedingten-Modus in verkleinerter Form mit 8 Mannschaften und nachfolgender Auf- und Abstiegsrunde ging es am 29.10. vor Zuschauern im Derby-Heimspiel gegen den TSV Pfungstadt mit der Landesligasaison 2021/22 endlich los. Leicht nervös wurde das 1. Spiel begonnen und konnte nach einigen Minuten jedoch in die richtige Bahn gelenkt und gewonnen werden. 12 teils sagenhafte weitere Spiele konnten noch in der Vorrunde gewonnen werden. Demgegenüber stand lediglich eine Niederlage, die jedoch ausgerechnet bei unserem alten Konkurrenten TSV Pfungstadt im Lokalderby.
Nichtsdestotrotz ging es dann in die Aufstiegsrunde, in der man ausschließlich auf Mannschaften aus der anderen Landesliga-Gruppe OF/HU in vier Hin- und Rückspielen traf. Auch hier konnte man bis 2 Spieltage vor Schluss alle Spiele gewinnen, so dass es im Heimspiel gegen die HSG Bachgau zum ersten Matchball um den Aufstieg in heimischer Halle kam. Doch auch hier ging man sehr nervös ins Spiel, sicherlich auch etwas der gewaltigen Kulisse geschuldet, die die Halle in einen wahren Hexenkessel verwandelt hatte. Man lag permanent mit 1-2 Toren zurück und konnte es auch bis zum Schlusspfiff nicht mehr schaffen, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen. So verlor man den ersten Matchball mit 2 Toren Unterschied und es kam wie Anfangs schon erwähnt zum Endspiel in Gelnhausen mit dem verdienten, positiven Ausgang für uns. Was sich an Unterstützung vor und während dem Spiel abspielte, war schlicht und ergreifend einfach Wahnsinn pur, das Geschehene ging schon jetzt in die Annalen unseres Vereins ein.
Auch bei den nachfolgenden Feierlichkeiten brachen mehr als einmal die emotionalen Dämme und es ging verdienterweise hoch her. Aber auch wie im richtigen Leben muss jede Feierlichkeit einmal zu Ende gehen. Aufgrund der außergewöhnlich langen Saison standen uns nur 2 Wochen Pause zur Regeneration zur Verfügung bis es schon wieder losgeht, das Abenteuer Oberliga beginnt.
So eine Saison erfordert viel Detailarbeit und die muss gut vorbereitet sein, um nicht von Anfang an am Tabellenende zu stehen. Auch für die erforderliche Kaderplanung blieb entsprechend kaum Zeit und wir mussten kurzfristig tätig werden. Es werden wohl 1-3 Spieler diese Runde aus beruflichen oder Studiengründen den Verein zumindest vorübergehend verlassen, so dass nach Verstärkungen auf einzelnen Positionen gesucht werden muss und wird..
Hier gab es auch schon einige aussichtsreiche Gespräche, die darauf hoffen lassen, dass sich die Qualität unseres Kaders qualitativ stabilisieren oder verbessern wird. Wenn die Kaderplanung dann bis Anfang bzw. Mitte Juli abgeschlossen ist, geht es auch Anfang Juli mit der Vorbereitung los. Hier stehen verschiedene Kraft- und Ausdauertrainings am Anfang an, um dann in der Mitte der Vorbereitung an handballerischen und taktischen Feinheiten zu arbeiten. Zwischen den Trainingseinheiten wird es an den Wochenenden verschiedene Vorbereitungsspiele geben, unter anderem dann auch gegen höherklassige Mannschaften und Konkurrenten der bevorstehenden Saison.
Die neue Runde in der Oberliga geht am 10./11.09. los. Dementsprechend wird es aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit auch nur ein Trainingslager geben können. Trotz allem muss man die kurze Zeit nutzen, um intensiv an sich zu arbeiten und Stück für Stück zu verbessern, um das nächste große sportliche Ziel zu erreichen: den Klassenerhalt in der Oberliga.
Hier kommt aber auch ihr als Zuschauer, Fans und Freunde des Griesheimer Handballs ins Spiel.
Unterstützt uns weiterhin so kräftig wie ihr es in der vergangenen Runde schon getan habt und glaubt an uns und gebt uns die Kraft, das ein oder andere Spiel gewinnen zu können, auch wenn es mal anders aussehen sollte. Wir sind der Underdog in der Oberliga und werden trotzdem alles dafür geben, erfolgreich zu sein und euch wieder Freude, Spannung und mitreißenden Handballsport zu bieten.
Die Mannschaft und der komplette Staff sagen Danke für die tolle Unterstützung in der letzten Saison und freuen sich auf euch in der Halle, egal ob Zuhause oder Auswärts.
Euer Team Herren 1
Mangel an Durchschlagskraft - Niederlage gegen den TV Petterweil
Am vergangenen Sonntag stand für die ersten Herren des TuS Griesheim das nächste Auswärtsspiel der Oberliga-Saison auf dem Programm. In fremder Halle ging es gegen den TV Petterweil um die nächsten zwei Punkte der Saison. Die Griesheimer haben sich viel vorgenommen. Die Leistung im vergangenen Heimspiel wollte man trotz des Sieges deutlich steigern und in Fülle souveräner auftreten. Der Start in die Partie verlief zunächst etwas holprig, sodass man von Anfang an dem Rückstand hinterherlaufen musste. Die Zwiebelstädter verbesserten sich zwar vor allem in der Abwehr und auf der Torhüter-Position, jedoch kompensierte man damit leider nicht den in der ersten Halbzeit schwach ausfallenden Angriff. Technische Fehler und die oft fehlende Durchschlagskraft im Angriffsspiel ließen die TuS´ler mit einem 12:7 aus der Sicht des TV in die Halbzeit gehen.
Frisch aus der Kabine, jedoch ohne Zugriff am Spielgeschehen lag man in der 42. Minute bereits mit 19:10 zurück. Leichtsinnige Aktionen und zu frühe Entscheidungen im letzten Drittel führten zu schmerzhaften Konterläufen der Petterweiler. Einzelne Lichtblicke durch schöne Einzelaktionen gegen Ende der Partie ließen den TuS zwar noch auf sechs Tore herankommen, jedoch änderte dieses Aufbäumen nichts mehr am Endergebnis. Mit 24:18 ertönte die Schlusssirene. Trainer Ücel, eigentlich zufrieden mit der Leistungssteigerung, betont, dass auch dieses Spiel bedauerlicherweise im Angriff verloren wurde. Idealerweise erstarkt die momentan fehlende Entschlossenheit in den Abschlüssen bereits im nächsten Spiel, auswärts in Dotzheim. Am 8. Oktober um 19:00 Uhr fliegt der Ball der TuSler wieder. Die Griesheimer wollen den Anschluss finden, die Eingewöhnungszeit der Oberliga ist vorbei.
Tore: Rinschen (6), Busch, Wesche, Stutz (je 2), Schäfer, Heuft, Matschat, Iserinc, Ruzzini, Schupp (je 1)
Unterm Strich zwei Punkte im ersten Oberliga-Heimspiel!
Würde dem geneigten Handballfan jemand erzählen, dass ein Handballspiel mit 19:14 ausging, so wäre seine Reaktion und wahrscheinlich auch die vieler anderer Handballer: "Das war aber wohl eine reine Abwehrschlacht!" Säßen eben jene Handballer am vergangenen Sonntagabend in der Griesheimer Großsporthalle am Felsenkeller wären sie mit Sicherheit eines Besseren belehrt worden.
Von einer emotionsgeladenen, kämpferischen Abwehrschlacht zu reden, wäre am ersten Heimspieltag der Oberligamannschaft nämlich nichts anderes als ein Euphemismus gewesen. Wer technische Fehler und Fehlwürfe en masse sehen wollte, war an diesem Abend in Griesheim genau richtig.
Theoretisch könnte hier jeder einzelne Treffer des Spiels en détail beschrieben werden, und der Bericht hätte immer noch nicht die Inhaltsfülle, die er in der Regel bei jedem anderen Spiel hätte. Aber mal eins nach dem anderen:
Den Anfang der Partie setzten die Gäste aus Nordhessen, ehe Griesheim ausglich und sogar auf fünf Tore in der 17. Minute (!), bzw. drei Toren Unterschied, erhöhen konnte. In den verbleibenden 13 Minuten der ersten Hälfte konnten zwei (!) weitere Tore erzielt werden. Zur Halbzeit stand es 7:8 für Vellmar.
Doch die Mannschaft aus der Kasseler Vorstadt tat es den TuS'lern gleich: Etliche technische Fehler, Fehlwürfe, fehlende Kreativität und kaum vorhandener Spielwitz, hoffnungslose Einzel- und Verzweiflungsaktionen und Torhüter, die warm, gar heiß, geworfen wurden: All diese Attribute konnten sowohl der Heim- als auch der Gastseite zugerechnet werden. Viele trösteten sich bei diesen Handballspiel in der Halbzeitpause mit einer vielleicht wenigstens spannenden Schlussphase. Auch diese Optimisten sind eines Besseren belehrt worden: Weil Elend (Vellmar) noch elendiger wurde, konnte sich Not (Griesheim) notgedrungen etwas im Laufe der zweiten Halbzeit absetzen. Vor allem Alexander Stutz konnte aus dem Rückraum mit Distanzwürfen Gefährlichkeit ausstrahlen. So stand es in der 50. Minute 15:11 für Ibo Ücels Team. Die Manndeckung der Vellmarer in den letzten zehn Minuten wirkte nicht und Griesheim konnte das Ergebnis noch über die Zeit retten. So stand es nach 60 Minuten 19:14 in einem denkbar schlechten Oberligaspiel. Der erste Sieg in der Oberliga im ersten Heimspiel ist eingetütet. Aus der Kategorie: Nicht schön, aber doch gewonnen. Und das ist, was am Ende des Tages zählt: 2 Punkte vor einem tollen Griesheimer Publikum.
Tore: Stutz (5), Schupp (4), S. Rinschen (3), Wesche, Sinnecker, Heuft (je 2), Kasper (1)
Bericht: Puja Karsazy
TuS Handballer verlieren zum Oberliga-Auftakt in Bürgel
Nach langer Wartezeit war es am vergangenen Sonntag endlich so weit und das Abenteuer Oberliga begann für die Handballer des TuS Griesheim auswärts bei der TSG Offenbach-Bürgel. Die neue Herausforderung in der höheren Spielklasse sowie die körperliche Präsenz der Gastgeber sorgte für reichlich Nervosität bei den TuS‘lern in der Anfangsphase. Nach 15 Minuten war man bereits mit 6:0 im Hintertreffen. Im Anschluss traf der Griesheimer Neuzugang Timo Heuft, der vom Oberligsiten TuS Dotzheim zu den Zwiebelstädtlern wechselte, doppelt und das Spiel der TuS stabilisierte sich. Nicht zuletzt war das auf den Neuzugang vom TSV Pfungstadt Julius Gehring im Tor zurückzuführen, der nun einige Bälle zu fassen bekam. Bis zum Ende der Halbzeit konnte man sich auf 11:8 herankämpfen und das Erlebte in der Halbzeitpause erstmal sacken lassen.
Der Start in den zweiten Spielabschnitt war ein Déjà-vu mit vertauschter Spielrichtung. Die erste Mannschaft konnte den vorherigen Spielfluss nicht mit in die zweite Hälfte nehmen. Im Angriff leistete man sich wieder zu häufig Ballverluste und verteidigte die daraus resultierende Angriffswelle der Gegner nicht mehr so konsequent wie in der ersten Hälfte. Nach 45. Minuten lagen die Gastgeber mit 20:10 quasi uneinholbar vorne. Die Mannschaft von Trainer Ibo Ücel zeigte jedoch Moral und gab sich nicht auf. Am Ende musste man sich dennoch den körperlich überlegeneren Offenbachern mit 28:17 geschlagen geben.
Am kommenden Sonntag trifft man dann auf den TSV Vellmar. Für dieses Spiel sind die Vorzeichen bereits ganz andere. In eigener Halle trifft man auf einen Gegner gegen den man Punkten muss, wenn es mit der Mission Klassenerhalt klappen soll. Anpfiff ist um 18 Uhr in der Großsporthalle Griesheim.
Starke zweite Hälfte sichert Aufstieg und Meisterschaft
Der lange rote Bart kennzeichnete ihn: Kaiser Friedrich I., auch Barbarossa genannt, der 1170 die Stadt Gelnhausen gründete, und seit dem auch Barbarossastadt genannt wird. Diese lange rote Bart wurde am vergangenen Samstag nun rasiert - anfänglich war die Klinge noch stumpf, nach ihrer Schärfung letztlich glatt rasiert, 60 min hat sie gedauert, die Rasur der Zwiebelstädter.
Aber von vorne: Mit der 2-Tore-Niederlage gegen die HSG Bachgau vor riesiger heimischer Kulisse vertagte man die Aufstiegs- und Meisterschaftsfeier um eine Woche. Griesheim wäre nicht Griesheim, wenn man es nicht spannend macht. So sollte es gegen die zweite Mannschaft des TV Gelnhausen auf dem letzten Drücker, gegen die man im Hinspiel knapp mit einem Tor gewonnen hatte, mit der Mission Oberliga Hessen klappen.
Dabei geriet man schnell in Rückstand. Ein 3:0-Lauf in den ersten fünf Minuten machte deutlich, dass das Spiel heute alles andere als ein Selbstläufer werden wird. Angetrieben von gut 150 mitgereisten TuS-Fans versuchte sich die Mannschaft von Ibo Ücel heran zu kämpfen. So verkürzte Griesheim-Urgestein und Linkshänder Colin Schupp in der 10. Minute auf 6:5. Doch die junge Gelnhäuser Truppe schaffte es immer wieder, ein drei oder vier Tore-Polster zu halten. Konsequent gingen die TVGler in die Lücken, der in der ersten Halbzeit keinen Zugriff bekommenden TuS-Abwehr. Zu schnell, zu wendig, zu dynamisch war Gelnhausen, sodass man oft zu spät am Mann war, und Progressionen kassierte. So ging es mit 15:11 in die Halbzeitpause dieses Alles-oder-Nichts-Spiels. Die Vorzeichen zur zweiten Hälfte waren alles andere als optimal, zumal sich Linksaußen Simon Steinmetz im ersten Spielabschnitt verletzt hatte.
Doch, wie bereits erwähnt, Griesheim wäre nicht Griesheim, wenn man es nicht spannend machen würde. Durch eine offensive Umstellung auf der rechten Angriffsseite gelang es den Mannen um Trainer Ibo Ücel mehr Tiefe und Druck in die Abwehrreihe der Barbarossastädter aufzubauen. So konnten die Außenspieler, vor allem Youngster Marc Schäfer, hervorragend in Szene gesetzt werden. Kompromisslos verwandelte der Rechtsaußen. Seine beiden Pendants auf der linken Seite Roman Wesche und Luca Matschat taten es ihm gleich. So kämpfte man sich langsam ran. Gelnhausen wurde Minute für Minute nervöser. Die Abwehr stand, es wurde mehr und mehr zugepackt und hinter der Defensive vernagelte Luca Martin sein Tor. Über 19:14 in der 43. Minute kämpfte man sich auf 20:18 (48. min) und 22:21 (51. min) heran. Als der Ausgleich fiel, waren die TuS-Fans und die TuS Bank nicht mehr auf ihren Plätzen zu halten. Jedem Griesheimer wurde bewusst, dass jetzt, hier und heute, der TuS eine alte Ära wieder zum Leben erwecken kann: die Ära Oberliga. Die besagte Klinge wurde nun geschärft. Als in der 59. Minute das 24:27 fiel, war der Deckel zu. Nach dem Abpfiff der Unparteiischen Friedrich/Ringleb fielen sich Fans, Spieler, Trainer, Gönner und Betreuer in die Arme. Für den Samstagabend wurde die Barbarossastadt zur Zwiebelstadt. Auch an die Jungs des TV Gelnhausen gilt es seinen Respekt zu zollen. Mit schnell und feinem Handball machten sie es der TuS zu keinem einzigen Zeitpunkt einfach. Die TuS Griesheim wünscht ihnen in der Landesliga viel Erfolg!
Jetzt heißt es erstmal in die wohlverdiente Sommerpause zu gehen, bis dann im Juli die Vorbereitung auf die neue Ära, deren Ziel der Klassenerhalt ist, beginnt.
Der Aufstieg der TuS Griesheim in Hessens höchster Spielklasse ist ein Hoffnungsschimmer für den Männerhandball in der Region Darmstadt.
Bericht: Puja Karzazy
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