5.7.25 Lam Unter dem Motto „Von Trailrunnern für Trailrunner“ hat das kleine Team Gamsbock aus Lam im Bayrischen Wald erneut einen der schönsten Trail-Events Deutschlands auf die Beine gestellt. Der U.TLW (Ultratrail Lamer Winkel) mit Strecken von 54 km/2600 hm („Der König vom Bayerwald“) und 24 km/1200 hm („Der Osser-Riese“) fand am 04. und 05. Juli 2025 statt. Ein erfahrener Teilnehmer brachte es so auf den Punkt: „Wenn nach dem schönsten Trail noch der allerschönste und kurz darauf der allerallerschönste Trail folgt, dann bist du beim U.TLW.“
Schon im Vorfeld freuten sich die TuSler und TuSlerinnen auf den „super coolen Traillauf in wunderschöner Landschaft, der (leider) nur alle 2 Jahre stattfindet“, wie es die Trainerin Tammy Schäfer im Vorfeld beschrieb.
Die Strecke mit Start um 12 Uhr bei 27 Grad führte bergauf vom Start weg, durch Lam hindurch, direkt in den Wald, auf schönsten Trails 350 hm hinauf zum malerischen Bergkircherl „Maria Hilf“. Zur Belohnung folgte direkt ein wunderschöner Downhill auf ebenso schönen flowigen Pfaden, wo man es „richtig laufen lassen konnte“. Bei Kilometer 12 in Lohberg folgte nach der ersten Verpflegungsstation der lange, teilweise sehr steile und verblockte Aufstieg über 650 hm auf den Großen Osser und weiter auf ebenso verblockten Pfaden hinüber zum Kleinen Osser. Nun endlich wieder bergab, über die Osserwiesen zu den Sahnestücken „Tromsö-Trail“ und „Holy-Trail“ und über lange Downhills zurück in’s Ziel auf dem Marktplatz von Lam.
„Für mich war der U.TLW 2025 mein persönliches Lauf-Highlight des Jahres über 24 km und 1200 hm. Und wider Erwarten ein perfekt gelungener Lauf - trotz eines Sturzes mit Schürfwunden am Oberschenkel.“, berichtet Klaus Hofmann. Er war deutlich schneller unterwegs als vor 2 Jahren und sogar einen Ticken schneller als vor 4 Jahren. Vor allem aber war es ein runder Lauf, „eine Laufstrecke zum Verlieben“, eine unvergleichliche Orga mit Herzblut und Leidenschaft. Im Ziel erwartete die Läuferinnen und Läufer ein liebevoll umgehängtes, ortstypisches Schnapsflascherl anstatt einer Medaille.
Nicht ganz so gut lief es an diesem Tag leider für Fabian Reuter, der bereits nach wenigen Kilometern gespürt hat, dass er leider keinen guten Tag erwischt hat. Anders als beim Brüder-Grimm-Lauf Anfang Juni, wo er als Gesamtsechster und M35-Sieger auftrumpfte. Nach dem vergangenen großartigen Erfolg ließ er es beim U.TLW locker angehen und erreichte das Ziel nach 3:02:36 Stunden. An einem guten Tag, so weiß man aus 2023, hat er das Potenzial für die Top 10, was etwa eine halbe Stunde Zeitunterschied ausmacht. Dieses Jahr genoss er mehr die Landschaft.
Der TuS-Trailrunner Jan Schäfer musste leider „wegen einer blöden Handverletzung“ auf den Start verzichten.
Auch Tammy Schäfer, die zuletzt ebenfalls beim Brüder-Grimm-Lauf als achte Frau und W35-Siegerin ihre tolle Form bewiesen hat, erwischte leider keinen guten Tag. Sie musste wegen starker Magenprobleme das Rennen vorzeitig beenden. „Trost und Motivation für uns alle ist aber: die nächste Chance bietet sich uns allen in zwei Jahren bei der 7. Ausgabe des U.TLW.“, freuen sich die vier.
Deutlich besser lief es dahingegen an diesem Tag für Esther Lippert. Im stark besetzten Frauenfeld lief sie als 19. von 142 Läuferinnen nach sehr starken 3:09:40 Stunden in’s Ziel. Sie konnte hoch zufrieden mit sich und ihrer starken Zeit an diesem Tag sein. Das war sie auch, als sie mit breitem Grinsen im Gesicht über die Ziellinie lief.
Als erneut ältester Teilnehmer und einziger M75er wurde Klaus Hofmann im Ziel eine spezielle Begrüßung durch Orgachef Max Hochholzer zuteil, worüber er sich sehr freute. Immerhin konnte er nach 3:52:17 Stunden ein Drittel des Feldes hinter sich lassen. „Kurz: ein Traumtag auf Traumtrails beim U.TLW im Lamer Winkel.“, so Klaus Hofmann im Rückblick.
Schon in der Vorbereitung glänzte Hofmann:
Vorbereitung ist individuell. „Vielleicht war die „alternative“ Vorbereitung auf den Lauf nicht die schlechteste“, resümierte Hofmann. In der unmittelbaren Vorbereitungsphase der letzten 6 Wochen verzichtete er weitgehend auf richtig lange Läufe. Stattdessen baute er Wettkämpfe mit entsprechend bergigem Profil ein. Seine wirklich erfolgreiche Phase begann im Fischbachtal auf der 12,6-km-Strecke am 29. Mai als er den M75-Sieg holte. Am 7. Juni folgte der Frankensteinlauf über 13,4 km mit der berüchtigten Himmelsleiter, als er ebenfalls M75-Sieger wurde. „Der Halbmarathon beim Melibokuslauf mit 670 Höhenmetern sah mich am 16. Juni als M70-Dritter im Ziel“, freut sich Hofmann. Am 21. Juni war der legendäre Höllenberg TrailRun in Spirkelbach in der Pfalz Pflicht für Hofmann. Direkt aus dem TuS-Trainingslager angereist, kosteten ihn die 10 km feinste Pfälzer Trails mit knackigen 500 hm bei 33 Grad viel Kraft. Dennoch kam er als M70-Dritter ins Ziel. Abschließend diente der Darmstädter Stadtlauf am 25. Juni als kleines Tempo-Bonbon mit erneutem M75-Sieg. Nicht zuletzt kam ihm die frühe Anreise am Montag zugute. Es zeigte sich eindeutig, dass die 5 Tage Aktivurlaub vor dem Wettkampf, davon 3 Tage mit langen Wanderungen in Laufausrüstung und mit vielen Höhenmetern, aber mit ganz wenig Laufanteil ein komplett anderes Vorbereitungsprogramm waren als üblich und dennoch sehr großen Erfolg ermöglichten.
YM 4.8.2025