Ein Spiel zum (schnell) Vergessen, aber mit Blick nach vorn
HSG Rodgau/Nieder-Roden II - TuS Griesheim 37:25 (19:8)

- 24.04.2024
Am vergangenen Samstagnachmittag spielte die erste Mannschaft der TuS-Handballer gegen den Klassenprimus aus Nieder-Roden. Die Heimmannschaft lag bereits vor dem Spiel unangefochten an der Tabellenspitze und konnte bei einem für sie günstigen verlaufenden Spieltag bereits an diesem Wochenende die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg erringen. Eine Herkules-Aufgabe also für die junge Griesheimer-Truppe, die aber aufgrund der beiden Derbysiege gegen Pfungstadt und Büttelborn durchaus mit breiter Brust anreisen konnte. Da Trainer Sakib Omerovic aufgrund beruflicher Verpflichtung passen musste, wurde die Truppe heute von Spieler Marvin Busch gecoacht und hierbei von dem ehemaligen Aktiven Tim Nothnagel an der Seite unterstützt. Beiden war klar, dass die Baggerseepiraten nach der unerwarteten Heimpleite gegen Groß-Umstadt in der vergangenen Woche auf Wiedergutmachung für ihr Heimpublikum aus sein werden und mit viel Enthusiasmus ins Spiel gehen werden. Die Griesheimer konnten zwar nominell mit voller Kapelle aufwarten, mussten aber mit Joschua Lugert und Paris Sideropoulos gleich auf zwei etatmäßige Kreisläufer verzichten. Diese Lücke wollten Dave Dussling und Tim Schneider schließen. Zudem ist erwähnenswert, dass bei den nominierten Spielern einige angeschlagen ins Rennen gehen würden. Torhüter Michael Leichtweis kam dabei zu seinem Comeback nach monatelanger “Plattenabstinenz”. Von Beginn an stellte die Heimmannschaft klar, wer der Herr im Haus ist und überzeugten mit temporeichen Spiel, dass für die Griesheimer an diesem Tag eine Nummer zu schnell war. So stand es bereits nach acht Spielminuten 6:1 und nach 18 Minuten gar 14:4 für die wie entfesselt spielenden Gastgeber. Der TuS bekam in der Defensive keinen Zugriff auf die Gegner und Comebacker Leichtweis war ein ums andere Mal auf sich alleine gestellt. Da es auch in der Offensive kein Durchkommen gab, zog Nieder-Roden auf und davon. Schließlich ging es mit einem 11-Tore-Rückstand von 19:8 in die Pause. “Nicht vollends Untergehen und sich bestmöglich verkaufen”, so konnte nur die Devise für die zweite Hälfte heißen. Vor allem Edel-Shooter Max Löffler und Philip Kaspar konnten in der Folge durch gekonnte Einzelleistungen zu Treffern gelangen, auch “Kreis-Aushilfe” Schneider erzielte mehrere Treffer durch seinen unbändigen Willen. Leider waren die Außen, die in der vergangenen Woche noch zu glänzen wussten, weiterhin völlig abgemeldet. Das Interims-Trainerteam versuchte alles, stellte taktisch um, wechselte durch, aber mehr als Schadensbegrenzung war an diesem Tag einfach nicht drin. Fairerweise muss man sagen, dass Nieder-Roden auch den ein oder anderen Gang rausnahm und Spielern aus der zweiten Reihe zu Spielzeit verhalf. Der gebrauchte Tag endete mit einem Ergebnis von 37:25. “Nieder-Roden war heute schlichtweg eine Nummer zu groß für uns”, erklärte Sprecher Kai Uwe Müller. Durch die gleichzeitige Heimniederlage der HSG Bachgau gegen den TV Büttelborn, der letzte Wochen noch das Nachsehen gegen den TuS hatte, kürte sich die HSG am Ende zum verdienten Meister in der Landesliga und zum Aufsteiger in die Regionalliga. “Herzlichen Glückwunsch an Andre Seitz und sein Team, die die überragende Mannschaft der Liga waren und mehr als verdient den Titel geholt haben. Hut ab vor dieser Mannschaft und dem Verein, der durch seine vorbildliche Jugendarbeit hier eine Truppe glänzend ausgebildeter Spieler auf die Platte bringt! Wir arbeiten aber weiterhin an uns und richten den Blick nach Vorne”, gratuliert Müller dem Gegner fair und beschließt sein Statement. Chance auf Wiedergutmachung haben die Griesheimer am kommenden Sonntag beim nächsten Auswärtsspiel gegen die SG Egelsbach, mit der nach dem dramatischen Unentschieden im Hinspiel noch eine kleine Rechnung offen ist.



