Harter Fight wird nicht belohnt - Deutlich zu hohe Niederlage gegen den Ligaprimus
TuS Griesheim - HSG Bachgau 30:36 (15:19)

- 09.10.2024
Zur unüblichen Griesheimer Handballzeit am Freitag traf die Erste Herrenmannschaft auf den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer aus dem Maingau südwestlich von Aschaffenburg. Es galt also ein dickes Brett für die Mannen, um die Riedrakete Björn Friedrich zu bohren. Die Gäste sind hervorragend mit drei Siegen in die Runde gestartet und ohne Umschweife als einer der Aufstiegsaspiranten zu nennen. Heiße Duelle lieferten sich die beiden schnellen, dynamischen Teams in den vergangenen Jahren. Nicht wenige erinnern sich noch an den vergebenen Aufstiegsmatchball vor drei Jahren, der schließlich zum epischen Finale in Gelnhausen führte. Spannung, Brisanz und Highspeedhandball sollten somit garantiert sein. Die mit nicht weniger als zwei Reisebussen voller euphorischer Fans angereisten Gäste verwandelten die Großsporthalle in einen Hexenkessel, ein bemerkenswerter Auswärtssupport. Griesheim trat mit dem Schwung des deutlichen Triumphs gegen Gelnhausen aber auch geschwächt durch die Ausfälle der Torgaranten Philip Kaspar und Max Löffler auf die Platte. Der große Kader und einige Spieler aus der zweiten Mannschaft sollten diese Lücke heute versuchen zu schließen. So stellte sich die vermeintliche Heimmannschaft den Gästen entgegen wie einst die 300 Spartaner der Übermacht der Perser am Thermopylenpass. Vater Abraham Chris Döll versuchte mit Unterstützung einiger Jugendspieler lautstark gegen die Übermacht akustisch dagegenzuhalten. Die ähnlichen Spielsysteme der beiden Teams zeigte sich ab der ersten Minute. Defensiv aggressiv verteidigen und dann mit Vollgas nach vorne, um zu einem schnellen, bestenfalls erfolgreichen Abschluss zu kommen. Dies gelang den Bachgauern in der ersten Hälfte besser als den Griesheimern, sodass sie eine konstante Führung zwischen zwei und fünf Toren verzeichnen konnten. Zu viele leichte Treffern gelangen den Gästen und Griesheim ließ mal wieder zu viele Würfe leichtfertig liegen. Speziell aus dem Rückraum hatten die Gastgeber bis dahin zu wenige Treffer und auch Kreisläufer-Hüne Joschua Lugert konnte zu wenig in Szene gesetzt werden. So stand es in diesem mitreißenden Spiel 15:19 zur Pause. Der gemeine Griesheimer Handballfan hatte aber das Gefühl, dass hier noch Zählbares zu erreichen wäre, wenn die Abwehr besseren Zugriff bekommen würde. Leider wurde diese Hoffnung in der zweiten Hälfte nur bedingt erfüllt. Luca Martin konnte zwar mit einigen Paraden glänzen und die Außen um Colin Schupp und Luke Bormet zeigten ihre Treffsicherheit. So kamen die tapfer und engagiert dagegenhaltenden Zwiebelstädter mehrmals auf zwei Tore heran, schafften es aber nicht mehr das Spiel auszugleichen. Bachgau war schlichtweg zu abgebrüht und traf immer wieder ins gegnerische Netz. Angepeitscht von den mitgereisten Fans fiel es den Gästen sichtlich leichter als der Heimmannschaft, die zwar alles, was sie hatten, in die Waagschale warfen, aber eben jene Unterstützung von den Rängen auch gebraucht und verdient hätte. Hinzu kam an diesem Abend noch die ungewohnte schlechte Quote bei den Siebenmetern (2 von 6). Durch eine offene Deckung in den letzten Minuten konnte Bachgau letztendlich davonziehen und gewann sein “Auswärtsspiel” am Ende zu deutlich, aber auch verdient mit 30:36. Ein Spektakel ging zu Ende und ohne Vereinsbrille kann man mit Fug und Recht behaupten, ein sehr unterhaltsames Spiel gesehen zu haben, mit allem, was diesen Sport ausmacht: Tempo, Dynamik, Stimmung und Leidenschaft. Werbung für den Handballsport in Griesheim, der beim nächsten Heimspiel mehr (Heim)-Zuschauer verdient hat. So zeigte sich auch Coach Friedrich nach dem Spiel zufrieden: ”Wir haben einen starken Fight abgeliefert und gegen einen starken Gegner dagegengehalten. Ich bin mit der Leistung meines Teams nicht unzufrieden, weil es alles versucht hat. Bachgau ist in seiner Entwicklung einen Schritt weiter und wir werden weiter an der Konstanz arbeiten. "Glückwunsch an einen starken Gegner!” Weiter geht's für die Mannschaft am kommenden Samstag um 17:30 Uhr bei der HSG Aschafftal.
  Für den TuS spielten und trafen: Rufus Schreiner, Luca Martin (beide Tor), Michael Siebler (2), Colin Schupp (6), Joschua Lugert (2), Marvin Busch (4), Luke Bormet (7), Tim Schneider (1), Leon Winn (4), Jonas Ahrensmeier (4)
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