Starke zweite Hälfte sichert Aufstieg und Meisterschaft

Der lange rote Bart kennzeichnete ihn: Kaiser Friedrich I., auch Barbarossa genannt, der 1170 die Stadt Gelnhausen gründete, und seit dem auch Barbarossastadt genannt wird. Diese lange rote Bart wurde am vergangenen Samstag nun rasiert - anfänglich war die Klinge noch stumpf, nach ihrer Schärfung letztlich glatt rasiert, 60 min hat sie gedauert, die Rasur der Zwiebelstädter. 

Aber von vorne: Mit der 2-Tore-Niederlage gegen die HSG Bachgau vor riesiger heimischer Kulisse vertagte man die Aufstiegs- und Meisterschaftsfeier um eine Woche. Griesheim wäre nicht Griesheim, wenn man es nicht spannend macht. So sollte es gegen die zweite Mannschaft des TV Gelnhausen auf dem letzten Drücker, gegen die man im Hinspiel knapp mit einem Tor gewonnen hatte, mit der Mission Oberliga Hessen klappen.

Dabei geriet man schnell in Rückstand. Ein 3:0-Lauf in den ersten fünf Minuten machte deutlich, dass das Spiel heute alles andere als ein Selbstläufer werden wird. Angetrieben von gut 150 mitgereisten TuS-Fans versuchte sich die Mannschaft von Ibo Ücel heran zu kämpfen. So verkürzte Griesheim-Urgestein und Linkshänder Colin Schupp in der 10. Minute auf 6:5. Doch die junge Gelnhäuser Truppe schaffte es immer wieder, ein drei oder vier Tore-Polster zu halten. Konsequent gingen die TVGler in die Lücken, der in der ersten Halbzeit keinen Zugriff bekommenden TuS-Abwehr. Zu schnell, zu wendig, zu dynamisch war Gelnhausen, sodass man oft zu spät am Mann war, und Progressionen kassierte. So ging es mit 15:11 in die Halbzeitpause dieses Alles-oder-Nichts-Spiels. Die Vorzeichen zur zweiten Hälfte waren alles andere als optimal, zumal sich Linksaußen Simon Steinmetz im ersten Spielabschnitt verletzt hatte. 

Doch, wie bereits erwähnt, Griesheim wäre nicht Griesheim, wenn man es nicht spannend machen würde. Durch eine offensive Umstellung auf der rechten Angriffsseite gelang es den Mannen um Trainer Ibo Ücel mehr Tiefe und Druck in die Abwehrreihe der Barbarossastädter aufzubauen. So konnten die Außenspieler, vor allem Youngster Marc Schäfer, hervorragend in Szene gesetzt werden. Kompromisslos verwandelte der Rechtsaußen. Seine beiden Pendants auf der linken Seite Roman Wesche und Luca Matschat taten es ihm gleich. So kämpfte man sich langsam ran. Gelnhausen wurde Minute für Minute nervöser. Die Abwehr stand, es wurde mehr und mehr zugepackt und hinter der Defensive vernagelte Luca Martin sein Tor. Über 19:14 in der 43. Minute kämpfte man sich auf 20:18 (48. min) und 22:21 (51. min) heran. Als der Ausgleich fiel, waren die TuS-Fans und die TuS Bank nicht mehr auf ihren Plätzen zu halten. Jedem Griesheimer wurde bewusst, dass jetzt, hier und heute, der TuS eine alte Ära wieder zum Leben erwecken kann: die Ära Oberliga. Die besagte Klinge wurde nun geschärft. Als in der 59. Minute das 24:27 fiel, war der Deckel zu. Nach dem Abpfiff der Unparteiischen Friedrich/Ringleb fielen sich Fans, Spieler, Trainer, Gönner und Betreuer in die Arme. Für den Samstagabend wurde die Barbarossastadt zur Zwiebelstadt. Auch an die Jungs des TV Gelnhausen gilt es seinen Respekt zu zollen. Mit schnell und feinem Handball machten sie es der TuS zu keinem einzigen Zeitpunkt einfach. Die TuS Griesheim wünscht ihnen in der Landesliga viel Erfolg!

Jetzt heißt es erstmal in die wohlverdiente Sommerpause zu gehen, bis dann im Juli die Vorbereitung auf die neue Ära, deren Ziel der Klassenerhalt ist, beginnt. 

Der Aufstieg der TuS Griesheim in Hessens höchster Spielklasse ist ein Hoffnungsschimmer für den Männerhandball in der Region Darmstadt.

Bericht: Puja Karzazy

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