Die Dogs mit mehr Biss und Power - Die ersten Herren verlieren im Derby
TSV Pfungstadt vs. TuS Griesheim 30:26 (18:15)

- 08.11.2023
Am vergangenen Sonntagabend fand zur Handballprimtime das begehrteste Nachbarschaftsduell der hessischen Landesliga Süd statt. Der TuS Griesheim gegen den TSV Pfungstadt. Erst recht auswärts wollten die ersten Herren den Schwung aus den letzten Spielen mitnehmen und wenn möglich ihr Revier markieren. Vorab sei anzumerken, wie viele Griesheimer Fans an diesem Abend den Weg in die Halle der Dogs gefunden haben. Vor beeindruckender Kulisse und lauten Fangesängen ging es in das von allen Beteiligten heiß erwartete Duell.
Das Spiel startete alles andere als gemächlich und die Pfungstädter übernahmen vor vollem Haus direkt die Führung und setzten sich nach zehn Minuten bereits mit 3 Toren ab. Wirkungstreffer, die der TuS jedoch gut zu verkraften schien. Mit zunehmendem Spielverlauf pendelte sich allmählich ein kleiner, aber nicht unbedeutender 3-Tore-Abstand ein. Gegen die Gewaltwürfe von Routinier Till Buschmann fand man in der Griesheimer Abwehr wenig Lösungen. Derart freie Würfe konnte auch der bisher glänzend parierende Sven Müller nicht mehr entschärfen. Unstimmigkeiten im Abwehrverbund und körperliche Unterlegenheit machten hier den Unterschied. Trotz allem verlief der erste Durchgang relativ ausgeglichen. Zwar spielten die Griesheimer schönen Handball und schlugen aus der Gemeinschaft oftmals Profit (...), so war man im Bestrafen der Pfungstädter Fehler schlichtweg zu ineffizient. Mit einem fairen Halbzeitergebnis von 18:15 ging es in die Kabinen.
In der Halbzeitpause musste Coach Sakib Omerovic nicht viel motivieren. Die Unterstützung der Anhänger war Motivation genug. Er sprach die einfachen Dinge an, die in der zweiten Hälfte besser laufen mussten. Mehr Kompaktheit in der Defensive und effizientes Ausspielen von Chancen im letzten Drittel. Zum Thema Effizienz glänzte in dieser Partie besonders Marvin Busch mit acht Treffern und einer lupenreinen 7-Meter-Quote. Die TuSler witterten ihre Chance, die mögliche Oberhand zu gewinnen, was den Supportern des Griesheimer mit Hinblick auf die Stimmung an diesem Abend ohne Zweifel schon gelungen ist. Würde es für die Unterstützung bereits etwas Zählbares geben, wäre Griesheim wohl als Sieger vom Feld gegangen. Auch wenn der TSV durch viele Fehlwürfe, wie etwa durch Ex-TuSler und Unglücksrabe Marc Schäfer, nochmal Hoffnung aufkommen ließ, fehlte zum Schluss die Kraft, das Ruder herumzureißen. Eine Hand voll unglücklicher Entscheidungen gegen den TuS taten ihr Übriges. Durch schlaue Kreisanspiele sowie starke Abschlüsse von Benjamin von Stein und Luke Feldmann verloren die Griesheimer zunehmend den Anschluss auf dem Spielfeld und der Anzeigetafel. Auf dieser stand trotz starker Bemühungen und echtem Derby-Kampfgeist zum Schluss eine bittere 30:26 Niederlage zur Freude der Gastgeber.
Aus neutraler Sicht ein unterhaltsames und faires Derby. Die Mannschaft um Coach Omerovic wird ähnlich wie ihr Trainer jedoch nicht zufrieden sein können. Auch wenn es im Derby-Hinspiel nicht gereicht hat, kann man auf die Entwicklung der letzten Wochen sehr stolz sein. Der junge Kader wächst immer mehr zusammen und in Teilen sogar über sich hinaus. Sollte die Mannschaft ihre fähige Leistung Woche für Woche abrufen können, sind Spiele wie diese in Zukunft mit Sicherheit von Erfolg gekrönt. Dass die Mannschaft Sensation kann, hat sie gegen Bachgau bewiesen. Man ist auf der richtigen Fährte. Ebenso sind es die Fans, die rote Wand ist und bleibt eine Konstante, ob auswärts oder zuhause.

