Dramatisches Unentschieden mit Last-Second-Ausgleich
TuS Griesheim - SG Egelsbach 34:34 (13:12)

- 28.11.2023
Jubelnde Gegner, konsterniert dreinblickende Spieler, fassungslose Zuschauer. “Wir haben heute mehr einen Punkt verloren als einen gewonnen. Es ist so schade und gleichzeitig unnötig, dass wir den Sieg heute noch aus der Hand gegeben haben. Aber das ist eben Handball, Freud und Leid liegen immer dicht beieinander”, versuchte Sprecher Kai Uwe Müller, das soeben Erlebte auf einen knappen Nenner zu bringen. Aber beginnen wir doch wie gewohnt chronologisch. Die erste Mannschaft der TuS-Handballer traf am vergangenen Sonntag auf den Tabellennachbarn der SG Egelsbach. Die Ausgangslage war klar. Mit einem Heimsieg wollten die Griesheimer in der Tabelle vorbeiziehen. Ebenso klar die Marschrichtung von Coach Sakib, mit viel Tempo die massive, aber auch manchmal etwas statische 6-0-Abwehr der Gäste überwinden und gewappnet sein, für die schnellen Gegenstöße der Mannschaft aus dem Kreis Offenbach mit ihrem starken Rückraum. So eng wie die Teams in der Tabelle beieinander liegen, so eng war es dann auch auf der Platte. Keine Mannschaft konnte sich im ersten Drittel des Spiels nennenswert absetzen und die Zuschauer sahen ein Spiel auf Augenhöhe. Gute und schlechte Aktionen waren auf beiden Seiten im Wechsel zu sehen. Erst Marvin Busch und Elias Hofmann konnten auf die erste 2- bzw. 3-Tore-Führung der Partie stellen. Es sah für den gemeinen Griesheimer Handballfan nun so aus, als ob das Omerovic-Ensemble die Partie langsam aber sicher in den Griff zu bekommen schien. Leider schlich sich bei der Heimmannschaft ein Wechselspiel zwischen gekonnten Spielzügen, guten Abwehrreaktionen und oft fahrigen Aktionen und unsauberem Pass-Spiel ein. Letztendlich ging es für die TuS’ler mit einer knappen 13:12-Führung in die Pause. “Ehr Leit, ehr Leit, eigentlich müssen wir bei dem Ding schon mit 4 oder 5 Toren vorne sein!”, ließ sich ein Zuschauer auf den Rängen zu einem knappen aber treffenden Halbzeit-Fazit hinreißen. Nach der Pause ein Spiegelbild der Anfangsphase des Spiels, Kopf-an-Kopf-Rennen, kein Team konnte sich absetzen und so stand es nach knapp 50 Spielminuten 28:27 für die Gastgeber. Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass sich mit Konstantin Stutz ein weiterer Youngster aus der zweiten Mannschaft seine ersten Sporen in der Landesliga verdienen durfte und seine Chance durchaus eindrucksvoll nutzte. Mit zwei sehenswerten Treffer in der üblichen “Stutzi-Manier” feierte der Rückraum-Shooter einen gelungenen Einstand. Es ist immer wieder lobenswert, wie es die TuS-Handballer schaffen, eigene Talente bereits in der Jugend auszubilden und ihnen behutsam den Weg in den aktiven Bereich und bis in die erste Mannschaft ebnen. Ebenso feierte Goalie Luca Martin nach längerer Abwesenheit sein Comeback und konnte mit einigen gelungenen Paraden seine Stärke unter Beweis stellen. Aber zurück zum Showdown auf der Platte. In der Crunchtime konnten die Griesheimer seit langer Zeit durch Max Löffler und Florian Pierz erstmals in der zweiten Hälfte eine 3-Tore-Führung herausspielen. Diese hielt bis zwei Minuten vor Spielende und die Zuschauer wähnten den Heimsieg in trockenen Tüchern, als Captain Collin Schupp in der 58. Spielminute die 34:31-Führung erzielte. Bedauernswerterweise traf die junge Truppe in der Schlussphase die ein oder andere falsche Entscheidung, gepaart mit einer unnötigen Zeitstrafe, und die Gäste aus Egelsbach glichen mit der Schlusssirene zum 34:34-Endstand aus. “Natürlich sind wir maßlos enttäuscht, aber es hat wieder einmal die Cleverness in der entscheidenden Phase des Spiels gefehlt. Fakt ist auch, dass 34 Gegentreffer in einem Heimspiel schlicht und ergreifend zu viel sind. Genau da müssen wir den Hebel ansetzen”, fasst Coach Sakib das Geschehene zusammen. Die Griesheimer rangieren weiter mit ausgeglichenem Punktekonto im gesicherten Mittelfeld und damit immer noch mehr als im Soll. Nach der Heimspielserie geht es nun am kommenden Samstag auf Auswärtsfahrt nach Niederrodenbach in den Main-Kinzig-Kreis.
Für den TuS spielten und trafen: Sven Müller, Luca Martin (beide Tor), Michael Siebler (1), Colin Schupp (3), Jonas Dissinger (2), Elias Hofmann (4), Joshua Lugert (1), Michael Melzer (1), Marvin Busch (3), Max Löffler (8), Konstantin Stutz (2), David Dussling (4), Florian Pierz (1), Tim Schneider (4)



