Gelungene TuS-Familien-Skifreizeit 2024 - Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr

- 05.02.2024
Der "Col du Galibier" dürfte eingefleischten Anhängern des Radsports ein Begriff sein. Der Gebirgspass in den französischen Alpen (im Département Savoie) ist mit seinen berühmt-berüchtigten Anstiegen regelmäßig Bestandteil der Tour de France. Auch in diesem Jahr werden die Velozipedisten (in der vierten Etappe der Tour) wieder das Bergmassiv erklimmen und am 2. Juli am Fuße ihrer drei Hausgipfel "Aiguilles d’Arves" im beschaulichen Städtchen Valloire die erste Hochgebirgsetappe beenden.
Aktuell ist in Valloire von Enthusiasmus für Radsport allerdings (noch) nicht viel zu erkennen. Der pittoreske Ort ist derzeit noch in festen Händen der Wintersportler, da die 1000-Seelen-Gemeinde auch direkt an einem großen und attraktiven Skigebiet gelegen ist und darüber hinaus Möglichkeiten für die gemeinsame Unterbringung großer Gruppen nahe der Liftanlagen bietet. Und so war es (auch) kein Zufall, dass die Ski- und Wanderabteilung des TuS Valloire bereits zum elften Mal unter der routinierten und sympathischen Organisation und Leitung von Ulla Brenner-Klatt zum Ziel ihrer diesjährigen Familien-Skifreizeit gewählt hatte. Insgesamt 91 Teilnehmende im Alter von drei bis 68 Jahren, davon 43 Erwachsene und 48 Kinder, machten sich am 6. Januar (2024) auf den knapp 750 Kilometer langen Weg (knapp 550km Luftlinie), um eine Woche lang der weißen Pracht zu frönen. Die Meteorologen sowie einschlägige Internetquellen hatten zuvor übereinstimmend gute Pistenbedingungen und sich täglich besserndes Wetter vorhergesagt – und sie sollten Recht behalten. Dass das gesamte Skigebiet in der zweiten Kalenderwoche erwartungsgemäß spürbar weniger bevölkert war, war ein angenehmer Nebeneffekt, den die dritte Woche der Weihnachtsferien in Hessen ("Hessenwoche") mit sich brachte.
Bereits unmittelbar nach Ankunft und Verteilung der 17 Familien und anderen Mitgereisten auf die Ferienwohnungen im großzügigen Gebäudekomplex "Les Chalets du Galibier" verbreitete sich schnell eine angenehme, dorfähnliche Atmosphäre und ein starkes Gemeinschaftsgefühl. In vielen Situationen und zu vielen Gelegenheiten begegnete man zufällig bekannten Gesichtern, entweder beim Brötchenholen an der Rezeption, in der Sauna oder im Schwimmbad des hauseigenen Wellness-Bereiches, oder gleich nebenan beim Skiverleih. Bei diesen Zusammenkünften wurden fortwährend Neuigkeiten, Tipps und Erfahrungen ausgetauscht oder der ein oder andere Spaß miteinander gemacht, und man half sich gegenseitig und selbstlos bei kleineren oder größeren Schwierigkeiten, sei es beim Ent- und Beladen des Gepäcks, dem Bewegen von Autos auf eisglattem Untergrund oder gar dem trickreichen Öffnen einer Dachbox (mit einer Schere) aufgrund eines vergessenen Schlüssels.
Der "Alltag" der Skifreizeit begann zeitlich großzügig nach dem Frühstück mit einem Treffen am nur wenige Meter von der Unterkunft entfernten Sessellift. Von dort ging es dann für alle Teilnehmenden auf die Piste. Die Jüngeren wurden vormittags und nachmittags von den eigens für die Skifreizeit angeworbenen/organisierten und mitgereisten Skilehrern in insgesamt fünf Anfänger- und Fortgeschrittenengruppen eingeteilt und dann engagiert und fachkundig unterrichtet, während sich unter den Erwachsenen täglich neue Grüppchen bildeten, in denen dann auf eigene Faust die Pisten und Einkehrmöglichkeiten erkundet wurden. Den Jugendlichen und älteren Kindern sprach man schnell das Vertrauen aus und ließ sie nachmittags ebenfalls eigenorganisiert durch das Skigebiet umherziehen. Neben den offiziellen Skikursen für die Kinder und Jugendlichen wurden von einigen teilnehmenden, ehemaligen Skilehrern sogar spontan Unterrichtseinheiten im Carving oder zur Technikverbesserung angeboten bzw. der Unterricht der Kinder- und Jugendgruppen im Falle eines krankheitsbedingten Ausfalls eines Skilehrers übernommen.
Zur Mittagszeit versammelte man sich dann wieder in der Unterkunft zu einem gemeinsamen Imbiss, der täglich abwechselnd von Vertretern aus den teilnehmenden Familien zubereitet wurde. Die Abendverpflegung wiederum wurde in individueller Selbstversorgung organisiert, aber es kam selten vor, dass man als Familie allein essen musste. Vielmehr schlossen sich häufig zwei oder drei Familien zu einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant oder der Unterkunft zusammen, und schnell mündeten diese in einen illustren Spielabend, so dass in dem ein oder anderen Appartement noch bis spät in die Nacht erleuchtete Fenster zu beobachten waren. Für die Mehrzahl der Abende jedoch waren gemeinsame Veranstaltungen für alle Teilnehmenden angesetzt: Vom Begrüßungsumtrunk am ersten Tag, über einen Rodelabend am hauseigenen Hang, zwei Partys in der Lobby der Unterkunft, bis hin zum gemeinsamen Abschluss-Abendessen in einem nahegelegenen Restaurant. Nicht nur bei diesen Gelegenheiten wurden gemeinsame Interessen, Hobbies, berufliche Verbindungen und Bekannte entdeckt, sondern auch Freundschaften aufgebaut und zukünftige gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Skifreizeit geplant. Die gesellschaftliche und soziale Vernetzung funktionierte übrigens nicht nur auf allen Altersstufen auf der verbalen Ebene reibungslos, sondern auch auf der digitalen: In eigenen Messenger-Gruppe wurden rege Fotos und Videos, Funde und Verluste, Verabredungen und zeitliche Absprachen, Geburtstagsständchen und Gratulationen, Stau- und Radarfallenwarnungen sowie Genesungs- und Besserungswünsche nach Unfällen, Blessuren und Erkältungen ausgetauscht. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass unter allen Teilnehmenden erfreulicherweise keinerlei schwerwiegendere Verletzungen oder Unfälle zu verzeichnen waren.
Aus sportlicher Sicht war der Höhepunkt der Skifreizeit zweifelsfrei das Abschlussrennen der Kinder und Jugendlichen am letzten Skitag. Dazu wurden alle Unterrichtsgruppen (unterschiedlichen Alters und Fahrvermögens) gleichmäßig auf fünf Wettkampfgruppen verteilt. Für diese fünf Teams galt es dann, als Gemeinschaft während des allgemeinen Bewältigens der Piste drei weitere Disziplinen in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren: So mussten zunächst zwei Personen der Gruppe auf der Piste von den Teamkameraden über eine vorgegebene Distanz getragen werden, gefolgt vom Abwerfen einer Dosenpyramide mit Schneebällen und schließlich in einer "Ski-Polonaise" ("Tatzelwurm") im Schneepflug einen Slalom-Parcours absolvieren. Es versteht sich von selbst, dass es hierbei am Ende eigentlich nur Gewinner gab, auch wenn unter einigen Geschwistern und Freunden eine gewisse Rivalität und ein gewisser Ehrgeiz nicht zu übersehen waren und die Forderungen nach einer Revanche für nächstes Jahr bereits unmittelbar nach der Siegerehrung laut ausgesprochen wurden. In den Wunsch einer Wiederholung dieser Familien-Skifreizeit stimmten übrigens alle weiteren Teilnehmenden schnell und unisono ein. Insgesamt kann die TuS-Familien-Skifreizeit 2024 also (von allen Teilnehmenden) als voller Erfolg resümiert werden.
Die Familien-Skifreizeit 2024 war auch gleichzeitig die offizielle Auftaktveranstaltung für das Jubiläumsjahr des TuS anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Vereins, an der mit Präsident Ralf-Rainer Klatt, Präsidiumsmitglied Stefan Keil und Vereinsmanagerin Kathrin Witteborg sogar drei prominente Funktionäre des Vereins teilnahmen. Der Aufforderung nach originellen Motiven anlässlich dieses Ereignisses wurde während der Woche gerne und intensiv Folge geleistet, so dass in den Messenger-Gruppen neben den obligatorischen Gruppenbildern vor dem "VALLOIRE"-Schriftzug auf 2534 Metern Höhe auch viele Fotos ausgetauscht wurden, auf denen die Zahl "125" auf unterschiedlichste Art und Weise dargestellt wurde. Für offizielle Videos und Gruppenfotos kam gelegentlich sogar eine professionelle Drohne eines Teilnehmenden zum Einsatz.
Verfasser: Dr. Florian Maurer



