Unversöhnliches Heimspiel-Finale einer guten Saison

Am vergangenen Sonntag traf die erste Herrenmannschaft der TuS-Handballer im letzten Heimspiel der Saison auf den Tabellennachbarn der TGS Niederrodenbach aus dem Mainz-Kinzig-Kreis. Beide Mannschaften rangieren in der Tabelle auf einem gesicherten Platz und konnten das primäre Saisonziel “Nichtabstieg” bereits erreichen. Ein vermeintliches Spiel um die “goldene Ananas", für das, es sich zu motivieren galt. Anreiz für die junge Griesheimer Truppe sollte die ordentliche Kulisse gewesen sein und die Gelegenheit, sich mit einem Sieg gebührend von den eigenen Fans zu verabschieden. Das Omerovic-Ensemble geht zwar seit dem letzten Sieg gegen den Lokalrivalen aus Büttelborn personell auf dem Zahnfleisch und musste so auswärts zwei empfindliche Niederlagen einstecken. So musste Coach Sakib mit Keeper Sven Müller und Joschua Lugert auf zwei Leistungsträgern verzichten und hatte zudem noch weitere Spieler im Kader, die nicht zu einhundert Prozent fit waren. Was die schnelle und körperlich starke Truppe der Gäste zu bieten hat, bekamen die TuS’ler bereits bei der deutlichen Auswärtsniederlage in der Hinrunde zu spüren. Den Kampf annehmen, dagegen halten und die eigenen Stärken ausspielen, das war die Marschrichtung des Teams. So konnte Liga-Top-Shooter Max Löffler durch zwei schnelle Treffer nach zwei Minuten auf 2:0 stellen. In der Folge entwickelte sich aber ein offener Schlagabtausch, bei dem die Gäste nach gut zehn Spielminuten erstmals mit 5:6 in Führung gehen konnten. Mit Ausnahme des Ausgleichs durch Philip Kaspar in der 25. Minute zum 11:11 gaben sie diese Führung bis zum Spielende nicht mehr aus der Hand. Zwar ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause und das Spiel schien offen, doch hatte man als getreuer Fan nicht das Gefühl, dass die Griesheimer das Spiel in der zweiten Hälfte noch drehen werden können. Augenscheinlich schwanden beim Gastgeber die Kräfte mit fortlaufender Spieldauer. Der TuS leistete sich in der zweiten Hälfte zu viele technische Fehler und vergab teilweise leichtfertig seine Chancen. Zudem hatte man das Gefühl, dass in der Defensive der letzte Biss fehlte und man zu wenig Aggressivität in der Abwehrarbeit zu leisten im Stande war. Die hochmotivierten Gäste hingegen marschierten über die gesamte Spielzeit und ihr Siegeswille war in der Halle zu spüren. Handballerisch definitiv ein Gegner, der mindestens auf Augenhöhe der Griesheimer liegt, aber seine Stärken an diesem Tag schlichtweg besser auf die Platte brachte. Der Rest ist schnell erzählt und am Ende stand ein Endstand von 28:34 auf der Anzeigetafel. “Natürlich sind wir vom Ergebnis und von der Leistung enttäuscht, aber das gehört nunmal auch dazu. Gefühlt ist seit dem erreichten Klassenerhalt und den beiden Derbysiegen die Luft etwas raus und vielleicht haben wir die notwendige Anspannung verloren.”, reflektiert Kai Uwe Müller als Teil der sportlichen Leitung die Leistung kritisch. “Wir müssen alles daran setzen, kommende Woche in Babenhausen unsere gute Saison zu einem versöhnlichen Ende zu bringen. Auch wenn es personell nicht besser, sondern eher schlecht wird.”, ergänzt Müller, der zudem für kommende Woche ein ausführliches Saisonfazit ankündigt.

Das letzte Saisonspiel bestreitet der TuS bei der bereits als Absteiger feststehenden SG RW Babenhausen, die ihrerseits mit Sicherheit alles daran setzen werden, sich vor heimischer Kulisse mit einem Erfolgserlebnis aus der Landesliga zu verabschieden. Anwurf des Saisonfinales ist am kommenden Samstag um 18 Uhr.

Für den TuS spielten und trafen: Luca Martin, Luigi Boemi (beide Tor), Michael Siebler, Colin Schupp (5), Elias Hofmann (1), Michael Melzer (3), Thorben Löffler (1), Max Löffler (8), Luke Sabel, David Dussling (2), Florian Pierz (3), Tim Schneider (2), Philip Kaspar (3)